Schmittener GRÜNE besuchen Hospiz Arche Noah – Einsatz für würdige Sterbebegleitung
Wer auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela pilgert oder über den Gotthardpass nach Italien fährt, dessen Weg wird hin und wieder Hospize kreuzen. Diese Hospize gibt es seit dem Mittelalter an vielen unwegsamen Orten. Sie boten den Reisenden und Pilgern Schutz und Stärkung auf einem beschwerlichen Weg.
Heute beinhaltet die Hospizidee die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen auf ihrem letzten Weg. Sie sollen mit ihren Schmerzen, Ängsten und mit ihren Bedürfnissen nicht alleine gelassen werden.
In Erfüllung dieser Idee wurde im Jahre 2000 die Hospizgemeinschaft Arche-Noah Hochtaunus zur Begleitung Sterbender und Lebensbeistand e.V. gegründet.
Vertreterinnen der Schmittener Grünen – Irene Hubertz, Frank von der Ohe, Heike Hüffler-Rauch und Sabine Schäfer – besuchten das Hospiz Arche Noah in Niederreifenberg. Im Gespräch mit Betreiberin Bettina Gerlowski-Zengeler und Pflegeleiterin Andrea Sandmann ging es um die Herausforderungen der Hospiz- und Palliativversorgung.
Die Einrichtung orientiert sich an der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“. Dem Menschen soll ein würdiges Sterben ermöglicht werden. Sie müssen darauf vertrauen können, dass ihre Vorstellungen, Wünsche und Werte respektiert werden und dass Entscheidungen unter Achtung ihres Willens getroffen werden. Auch eine umfassende medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Betreuung und qualifizierte Begleitung und Behandlung nach aktuellem Wissensstand müssen gewährleistet sein. Es arbeiten ca 35 Personen in der Arche (viele in Teilzeit) und etliche Ehrenamtliche. Frank von der Ohe würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen, das für den erfolgreichen Betrieb einer solchen Einrichtung unerlässlich ist. Alle Angestellten arbeiten im Schichtbetrieb, damit rund um die Uhr immer zwei Betreuerinnen für acht Gäste im Einsatz sind.
Im Mittelpunkt steht immer der betroffene Mensch.
Das Hospiz Arche Noah bietet acht Plätze, während im Hochtaunuskreis insgesamt 20 Betten verfügbar sind – bei deutlich höherem Bedarf. „Wir nehmen uns Zeit für die Menschen“, betont Gerlowski-Zengeler. Neben professioneller Pflege gehören auch Angebote wie Aromatherapie, tiergestützte Begleitung und Raum für Angehörige zum Konzept. „Sie können hier schlafen und mit ihren Angehörigen essen“, sagt Sandmann. Es gibt keine festen Besuchszeiten. Alles wird nach den Bedürfnissen des Gastes ausgerichtet.
Die Finanzierung bleibt eine Herausforderung: 95 Prozent der Kosten werden übernommen, fünf Prozent müssen über Spenden gedeckt werden. Das Hospiz ruft daher zur Unterstützung auf – sei es durch Mitgliedschaften, Spendenaktionen oder ehrenamtliches Engagement.
Spendenkonto: Nassauische Sparkasse, IBAN DE70 5105 0015 0270 0520 53.
„Hospize leisten unverzichtbare Arbeit für unsere Gesellschaft und gewährleisten, dass Menschen und ihre Angehörigen in ihren schwersten Stunden gut aufgehoben sind “, erklärt Irene Hubertz. „Wir setzen uns dafür ein, dass diese Angebote gestärkt und ausgebaut werden.“ Heike Hüffler-Rauch betont, wie glücklich wir uns in Schmitten schätzen können, dieses Haus in unserer Gemeinde zu haben.


