10 Jahre Dienstjubiläum

Liebe Carmen,
schön, dass es Dich gibt. Nicht nur für deine so langen Dienste im Hospiz in der Reinigung, sondern auch, über das Maß hinaus, die Einrichtung als ein Ganzes und einheitliches Haus zu sehen. Auch wenn jeder seine Aufgaben hat, siehst du ganz besonders die Menschen, die dich auch persönlich als Mensch brauchen, ganz gleich ob als Mitarbeiter/in, Gast des Hauses oder Angehörige. Deine Geschichte, wie du zu dem Hospiz gekommen bist, ist eine persönliche und schöne Wendung. Es ist schön, dass du schon so lange dem Arche-Team zur Verfügung stehst. Bei so vielen Jahren hast du nicht nur sonnige, sondern auch stürmische Schifffahrten erleben dürfen. Danke, dass wir immer auf dich zählen können und du das Schiff mit allem was du hast, auch durch die stürmischen Zeiten unterstützt.

  • Was hat dich bewegt im Hospiz zu arbeiten?
    Der Kontakt und das Kennenlernen mit Herbert Gerlowski. Ich war sehr krank und habe einen Pfarrer im Königsteiner Krankenhaus gesucht. Da habe ich ihn in seiner Funktion als Diakon kennengelernt. Als ich eine Arbeitsstelle suchte, kam ich auf das Hospiz und bin seither in der Reinigung tätig.
  • Viele können mit dem Begriff Hospiz nichts
    anfangen – wie könntest du diese Arbeit jemanden
    erklären?

    Die meisten sagen es ist ein Sterbehaus. Das sehe ich nicht so: Es ist ein Lebe Haus, da wir die letzte Lebenszeit mit den Gästen haben. Es ist immer etwas los und es wird „gelebt“.
  • Wie erlebst du die letzten 10 Jahre für dich hier im Hospiz?
    Dankbar und demütig – mehr braucht man dazu nicht sagen.
  • Was ist dein schönstes Erlebnis bisher gewesen?
    Es gibt viele Erlebnisse. Ein Gast erzählte mir bei der täglichen Zimmerreinigung, dass Sie Elefanten liebt und ganz viele Zuhause hat. Bei dem Wort Zuhause wurde ihr bewusst, dass Sie nicht mehr da ist und sie Ihre Elefanten vermisst. Man muss erwähnen, dass diese Person immer sehr schroff war. Als ich am nächsten Tag ihr einen selbstgenähten Elefanten mitgebracht hatte und ihr schenkte, sagte Sie mit schroffem Ton „Was ich denn dafür nun haben will“ Ich teilte Ihr mit, dass ich schon alles bekommen habe. Sie sagte erneut mit schroffem Ton mit, dass Sie das noch mitbekommt und sie kein Geld gegeben hat. Ich erwiderte ihr mit: „Ihr Lächeln ist mein Lohn.“
  • Beschreibe das Hospiz in 3 Worten
    Mein zweites Zuhause!
  • 10 Jahre im Hospiz – Wie im Fluge vergangen oder kommt es einem länger vor?
    Wie im Fluge vergangen – wie im wahren Leben, es vergeht viel zu schnell.
  • Was möchtest du unbedingt noch mitteilen, dass jeder vom Hospiz wissen sollte?
    Behaltet alle den Hospizgeist bei: Wir sind ein ganz besonderes Hospiz, da wir familiär und klein sind. Es ist etwas ganz Besonderes und der Mensch zählt. Wir sind keine Nummer, sondern nehmen uns die Zeit. Alles in unserem ermöglichen Rahmen tun wir für unsere Gäste. Auch wenn es Kleinigkeiten sind, auch diese versuchen wir zu ermöglichen. Es ist eine wichtige Arbeit, die nicht enden darf.